Tiefe Dankbarkeit für Timos Rettung

Familie Reinhard lebt für den Motorsport. Nach Timos lebensgefährlichem Unfall sah die Welt ganz anders aus. Heute steigen sie wieder auf ihre Feuerstühle und leben ihren Traum weiter. (Quelle: DRF Luftrettung, Benedikt Spether)

Familie Reinhard lebt für den Motorsport. Nach Timos lebensgefährlichem Unfall sah die Welt ganz anders aus. Heute steigen sie wieder auf ihre Feuerstühle und leben ihren Traum weiter. (Quelle: DRF Luftrettung, Benedikt Spether)

Heute wieder glücklich vereint, was nahezu an ein Wunder grenzt: Vor einem Jahr stellte ein folgenschwerer Unfall das Leben der Bikerfamilie Reinhard aus dem Schwarzwald an einem einzigen Tag auf den Kopf.

Am 6. Mai 2022 wurde ihr lebenslustiger Sohn Timo fast aus dem Leben gerissen. Bei einer Spritztour mit dem Motorrad verunglückte der damals 17-Jährige und wurde an einem kleinen Bachlauf über einen Graben geschleudert. Der schwere Unfall ereignete sich in den späten Abendstunden. Glücklicherweise war er nicht allein, seine Freunde verständigten den Rettungsdienst. 

Schnelle Hilfe in der Nacht 

Erst kam der Rettungswagen, dann der zuvor alarmierte Christoph 11 aus Villingen-Schwenningen, der als einziger Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg auch in der Nacht Einsätze fliegen darf. Timos Zustand war äußerst kritisch: Durch die Wucht des Aufpralls wurde sein Brustkorb lebensbedrohlich verletzt. Von da an ging es um die entscheidenden Minuten, denn Timo erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand und musste fast zwölf Minuten reanimiert werden. Notarzt und Luftretter Dr. med. Manfred Kleimaier kämpfte um das Leben des Jugendlichen und flog ihn mit der Crew zur weiteren Versorgung ins Offenburger Klinikum. „Es sah nicht gut für ihn aus“, schildert der Intensivmediziner Timos Zustand am Unfallort. Was später die Diagnose im Krankenhaus bestätigte: ein traumatischer Lungenriss und schweres Schädel-Hirn-Trauma. Timo musste ins künstliche Koma gesetzt, notoperiert werden. Seine Familie bangte um sein Leben und musste mit ansehen, wie er nach der Stabilisierung durch eine Lungendrainage weiter nach Freiburg zum Universitätsklinikum verlegt wurde. Kurz vor dem Abflug durften ihn seine Eltern noch einmal sehen. Ob er es schaffen würde, war zu dem Zeitpunkt unklar.

 

Mein Kind wurde mir ein zweites Mal geschenkt.

 

Zurückgewonnenes Lebensglück

Seine Mutter verbrachte mehrere Tage an seinem Bett, schrieb ein Tagebuch und schwor sich, nie wieder aufs Motorrad zu steigen, falls ihr jüngstes Kind es nicht überlebt. Hier ein berührender Auszug: „Timo wurde mir ein zweites Mal geschenkt. Allerdings war das erste Mal nicht so schmerzvoll.“ Zum Glück kommt es anders: Nach einer Reha erholt sich Timo und macht Fortschritte, engagiert sich in seiner Ausbildung und fährt auch schon wieder mit seinem neuen Motorrad. Ständig dabei ist das blaue Maskottchen: das Krümelmonster. 

„Für Timos Rettung spüren wir alle tiefe Dankbarkeit“, beschreibt die Mutter ihr zurückgewonnenes Lebensglück heute. Sie verfasste einen sehr persönlichen Dankesbrief an Timos Lebensretter – die Besatzung von Christoph 11: „Liebes DRF-Luftrettung-Team, auch ihr habt ein großes Stück zum Glück beigetragen, damit Timo seinen 18. Geburtstag feiern konnte. Meinem Sohn geht es mittlerweile wieder richtig gut. Er hat so gut wie keine Einschränkungen mehr. Und … Ja, er fährt auch wieder Motorrad. Ich als Mama habe ein sehr großes Bedürfnis, Danke zu sagen. Ihr macht einen wahnsinnig tollen Job!“


Autorin: Emel Tahta-Lehmann - Referentin Unternehmenskommunikation