Leben retten will geübt sein!

(ARA/Tomas Kika): Bergungen mit der Rettungswinde stellen für die Crew eines Notarzthelikopters immer wieder eine ganz spezielle Herausforderung dar. Deshalb müssen solche Einsätze immer wieder intensiv trainiert werden.

(ARA/Tomas Kika): Bergungen mit der Rettungswinde stellen für die Crew eines Notarzthelikopters immer wieder eine ganz spezielle Herausforderung dar. Deshalb müssen solche Einsätze immer wieder intensiv trainiert werden.

Seit gestern läuft am ARA-Stützpunkt in Fresach das alljährliche Frühjahrs-Windentraining. Bis einschließlich Samstag üben Piloten, Windenoperator, Flugretter und Notärzte Windenbergungen in alpiner Umgebung. Pro Jahr werden bei der ARA Flugrettung insgesamt knapp 300 Einsätze mit der Rettungswinde absolviert.

Bei schweren Unfällen oder medizinischen Notfällen zählt oft jede Sekunde. Mitunter besonders dramatisch gestaltet sich der Zeitfaktor, wenn Unfälle oder Notfälle im unwegsamen oder alpinen Gelände passieren. Im Idealfall funktioniert die Alarmierungskette gut und der Notarzthubschrauber ist in wenigen Minuten vor Ort. Doch wenn es am Unfallort, beispielsweise im Wald, im Hochgebirge oder über Wasser (wie zuletzt am Weißensee), keine Möglichkeit zur Landung gibt, dann schlägt die Stunde der fix installierten Rettungswinde.

„Wenn ich nicht landen kann, wird der Flugretter und der Notarzt mit unserer Rettungswinde binnen Sekunden zur Unfallstelle abgeseilt“, erzählt der Flugbetriebsleiter der ARA Flugrettung, Herbert Graf. Während Graf den Helikopter hoch über der Unfallstelle „parkt“, manövriert der Windenoperator die anderen beiden Crewmitglieder mit der Winde nach unten. Danach wird, falls die medizinische Versorgung am Boden länger dauert, ein Zwischenlandeplatz gesucht. Dort wird dann gewartet, bis der Notarzt den Patienten transportfähig gemacht hat. Im Anschluss werden Patient, Arzt und Flugretter wieder mit der Winde an Bord geholt und es folgt der Transport in die Klinik. Rund 300 solcher Windeneinsätze werden bei der ARA Flugrettung pro Jahr absolviert. Teilweise sogar in der Nacht. Tendenz stark steigend.

„Diese Form der Bergung stellt für die gesamte Crew eine ganz spezielle Herausforderung dar. Jedes Kommando, jeder Handgriff muss sitzen. Ein präzises Handling ist ein absolutes Muss“, erzählt Martin Pfeifenberger. Er ist der Crew-Trainer der ARA Flugrettung und leitet in dieser Funktion auch das Windentraining in Fresach. Denn auch Leben zu retten, muss intensiv geübt werden. „Auch wenn wir im Einsatzgeschehen immer öfter die Winde einsetzen, so muss das perfekte Zusammenspiel innerhalb der Crew immer wieder aufs Neue geübt und perfektioniert werden“, weiß der leitende Windenoperator Christian Zlöbl.
 

Seit gestern trainiert die Crew des RK-1 in Fresach solche Einsätze mit der Rettungswinde. Da die Trainingsflüge auch bei Dunkelheit stattfinden, ist im Großraum Fresach bis einschließlich Samstag (25. März) zwischen 19 und 24 Uhr mit vermehrten Flugbewegungen und damit einhergehend mit erhöhtem Fluglärm zu rechnen. Stationsleiter Markus Winkler möchte sich daher bereits vorab bei der Bevölkerung in der Umgebung für die „nächtliche Ruhestörung“ in aller Form entschuldigen: „Wir werden die erforderlichen Trainingsflüge so gut es geht fernab von besiedeltem Gebiet durchführen. Dennoch können wir natürlich nicht gänzlich ausschließen, dass da und dort die nächtliche Fresacher Ruhe etwas gestört wird. Dafür ersuchen wir um Verständnis.“

Kontakt
ARA Flugrettung gemeinnützige GmbH
ARA Flugrettung gemeinnützige GmbH
ARA Flugrettung gemeinnützige GmbH

Flughafenstraße 60-64
9020 Klagenfurt
Österreich

T +43 4265 20900
F +43 4265 20900 14
E-Mail: info@ara-flugrettung.at

Mag. Claudia Fercher, MAS