Halbjahresbilanz 2020: Immer öfter Hilfe bei Nacht

Ein rot-weißer Rettungshubschrauber schwebt während der Durchführung eines Windeneinsatzes in der Luft

Zu insgesamt 901 Einsätzen starteten die Flugrettungs-Profis im ersten Halbjahr 2020. (Quelle: ARA Flugrettung

 

10.07.2020 – Die beiden Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung wurden im ersten Halbjahr 2020 trotz Corona-Krise äußerst intensiv in Anspruch genommen. Insgesamt absolvierten die Flugrettungs-Profis in Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) 901 Einsätze. Die Nachfrage nach den im Vorjahr gestarteten Nachtflugaktivitäten ist enorm: von Jänner bis Juni gab es 101 Einsätze bei Dunkelheit.

Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist mit ihren beiden Notarzthubschraubern vom Typ H145 im ersten Halbjahr 2020 zu insgesamt 901 Einsätzen gestartet. Das bedeutet gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres eine Zunahme von rund drei Prozent. „Ein direkter Vergleich mit dem Vorjahr ist allerdings kaum möglich. Denn einerseits haben uns unsere Nachtaktivitäten zusätzliche Alarmierungen beschert und andererseits hat die Covid-Krise speziell in den Monaten März, April und Mai aber für einen deutlichen Rückgang der Einsätze gesorgt“, relativiert der Geschäftsführer der ARA Flugrettung, Thomas Jank, die diesjährige Halbjahresbilanz.

Das kleine Einsatz-Plus trotz Covid ist also primär darauf zurückzuführen, dass die rot-weiß-roten Flugrettungs-Profis seit Herbst 2019 auch bei Dunkelheit im Einsatz stehen. Die Dienstzeiten wurden von täglich zwölf auf nunmehr 16 Stunden verlängert. Denn das Schicksal kennt bekanntlich keine Nachtruhe. „Unsere neuen Einsatzzeiten werden von den Leitstellen intensiv genutzt. Das ist wohl der beste Beweis, dass eine professionelle notfallmedizinische Versorgung aus der Luft auch in der Nacht absolut notwendig ist“, freut sich Thomas Jank über die erfolgreiche Ausweitung der Dienstzeiten.

Obwohl sich die Einsatzzahlen während des vorläufigen Höhepunkts der Covid-Krise in den Monaten März, April und Mai stark rückläufig entwickelt haben, hat die ARA Flugrettung ihre Einsatzbereitschaft durchgehend in vollem Umfang aufrecht erhalten. „Vor allem aus wirtschaftlicher Sicht war das keine einfache Zeit. Während die Vorhaltekosten naturgemäß unverändert geblieben sind, gab es bei den Einnahmen einen kräftigen Einbruch. Dennoch haben wir nie daran gedacht, unsere Operation einzuschränken oder gar vorübergehend auszusetzen“, so Jank.

 

Aktuell zeigt die Kurve der Einsatzzahlen wieder steil nach oben. „Wir rechnen im wahrsten Sinne des Wortes mit einem heißen Einsatz-Sommer. Denn bereits in den letzten Wochen haben die Freizeitaktivitäten speziell im alpinen Gelände signifikant zugenommen. Es vergeht fast kein Tag, an dem wir nicht einen verunfallten Mountainbiker oder E-Biker bergen müssen“, erzählt der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer. In solchen Fällen kommen dann regelmäßig die Vorzüge der fix angebauten Rettungswinde zur Geltung. „Durch sie bringen wir extrem schnell notärztliche Versorgung zum Patienten und können diesen auch entsprechend rasch wieder abtransportieren. Manchmal gewinnen wir dadurch genau jene Minuten, die über Leben oder Tod entscheiden“, weiß Grießer.

Beim hochmodernen und nachtflugtauglichen Notarzthubschrauber H145 handelt es sich um eine fliegende Intensivstation, die in Österreich nicht nur in Sachen Windenbergungen derzeit das Maß aller Dinge ist, sondern aufgrund der enormen Platzkapazitäten speziell in Kärnten auch immer öfter für Intensiv- und Inkubatortransporte (Brutkasten) angefordert wird

Über die ARA Flugrettung

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 80 Personen: 12 Piloten, neun Windenoperator (HEMS TC), 21 Flugretter, 32 Notärzte und sechs Verwaltungskräfte. Geflogen wird obligatorisch mit einer vierköpfigen Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt), die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Facharzt, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen …) ergänzt werden kann.

Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zur DRF-Gruppe und betreibt in Österreich aktuell mit Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) zwei Standorte.

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