Die drei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung hoben im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 1.206 mal ab, um Menschenleben zu retten. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet dieser Wert einen leichten Anstieg.
Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist mit ihren drei Notarzthubschraubern im ersten Halbjahr 2024 zu insgesamt 1.206 Einsätzen angefordert worden. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 15 Einsätzen. „Unterm Strich kann man von einer stabilen Einsatzentwicklung sprechen. Auffallend ist allerdings, dass es bei den Windenbergungen und den Interhospitaltransporten eine doch sehr deutliche Steigerung gibt“, berichtet ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
Der stellvertretende Geschäftsführer der ARA Flugrettung, Andreas Grießer, erklärt den Anstieg von 33 Prozent bei den Interhospitaltransporten (sog. Sekundärtransporte von Krankenhaus zu Krankenhaus) wie folgt: „Die Krankenhauslandschaft befindet sich im Wandel. Die Universalanbieter von früher werden weniger. Die Fokussierung auf gewisse Fachbereiche schreitet zügig voran. Deshalb ist es immer öfter notwendig, Patienten zu verlegen, um nach der Erstaufnahme rasch die optimale medizinische Behandlung zu gewährleisten.“
Die zweite auffallende Entwicklung gibt es im Bereich der Windenbergungen zu verzeichnen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegt hier der Anstieg bei beachtlichen 65 Prozent. Weil im vergangenen Winter am Kärntner Nassfeld erstmals ein Windenhubschrauber zum Einsatz kam, ist ein Teil dieses kräftigen Plus auf den „Einmaleffekt“ am Nassfeld zurückzuführen. Doch auch bereinigt um die 39 Windeneinsätze am Nassfeld, fällt die Steigerung mit rund 25 Prozent gegenüber 2023 stark aus. „Durch die fix angebaute Rettungswinde bringen wir die notärztliche Versorgung rasch zum Patienten. Anstatt mitunter minutenlang nach einer sicheren Landemöglichkeit in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes zu suchen, bringen wir Flugretter und Notarzt mittels Winde zügig zum Ort des Geschehens und suchen danach nach geeigneten Landemöglichkeiten“, erläutert der Flugbetriebsleiter der ARA Flugrettung Herbert Graf.
Warum die Rettungswinde speziell bei Schiunfällen immer öfter zum Einsatz kommt, erklärt Graf so: „Von der Pistenrettung aufgrund der Hubschrauberlandung errichtete Absperrungen werden von schaulustigen Schifahrern leider immer öfter ignoriert. Nicht selten kommt es vor, dass wir an der Unfallstelle auf der Piste nicht landen können, weil Schaulustige nicht ausweichen und so eine sichere Landung verhindern. Dann greifen wir zur Winde, denn Sicherheit geht immer vor.“
Für die 2001 gegründete gemeinnützige ARA Flugrettung sind aktuell 92 Mitarbeiter tätig: Acht Piloten, 11 Windenoperator (HEMS-TC), 21 Flugretter, 39 Notärzte und 13 Verwaltungskräfte. An allen drei Stationen (Fresach, Reutte, Nassfeld) wird mit einer Vierpersonen-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.
Fresach (RK-1)
- Einsätze insgesamt: 503 (2023: 518 2022: 568)
- Primäreinsätze: 430 (2023: 465 2022: 494)
- Sekundäreinsätze: 51 (2023: 42 2022: 55)
- Fehleinsätze: 22 (2023: 11 2022: 19)
- Windeneinsätze: 39 (2023: 41 2022: 27)
- Nachteinsätze: 108 (2023: 93 2022: 86)
Reutte (RK-2)
- Einsätze insgesamt: 540 (2023: 508 2022: 605)
- Primäreinsätze: 442 (2023: 435 2022: 509)
- Sekundäreinsätze: 67 (2023: 46 2022: 77)
- Fehleinsätze: 31 (2023: 27 2022: 19)
- Windeneinsätze: 85 (2023: 63 2022: 93)
- Nachteinsätze: 86 (2023: 71 2022: 92)
Nassfeld (ARA-3)
- Einsätze insgesamt: 163 (2023:165 2022: 197)
- Primäreinsätze: 155 (2023: 156 2022: 193)
- Sekundäreinsätze: 4 (2023: 3 2022: 2)
- Fehleinsätze: 4 (2023: 6 2022: 2)
- Windeneinsätze: 39 (2023: 0 2022: 0)
- Nachteinsätze: 3 (2023: 4 2022: 9)
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