Nacht-Flug
Ob Schlaganfall, Herzinfarkt oder Verkehrsunfall – das Schicksal ist unbarmherzig und schläft nie. Auch nicht nachts. Deshalb hat die ARA Flugrettung auf ihren beiden Stationen im Jahr 2019 die Dienstzeiten massiv ausgeweitet und steht seither auch bei Dunkelheit für notfallmedizinische Hilfe zur Verfügung. In Fresach dauert die Einsatzbereitschaft von 7 Uhr bis 22 Uhr, in Reutte von 7.30 Uhr bis 22.30 Uhr.
Der Flugbetrieb bei Dunkelheit stellt Mensch und Maschine vor große Herausforderungen. Durch immer wiederkehrendes Training und umfangreiche Schulungen hat die gesamte Flight-Crew den sicheren und professionellen Umgang mit den für den Nachtbetrieb notwendigen Nachtsichtbrillen bereits perfektioniert. Und der Notarzthubschrauber vom Typ H145 von Airbus ist mit seinem hochmodernen Helionix-Cockpit für nächtliche Einsätze sowieso bestens geeignet.
Sowohl in Reutte als auch in Fresach sind die Nacht-Aktivitäten der ARA Flugrettung bis dato ausschließlich auf positive Resonanz gestoßen und werden von den diversen Leistellen immer intensiver in Anspruch genommen. „Die häufiger werdenden Alarmierungen nach Einbruch der Dunkelheit zeigen, dass speziell in ländlichen Gegenden der Bedarf nach einer professionellen notärztlichen Versorgung auch bei Nacht absolut gegeben ist“, so der ärztliche Leiter der ARA Flugrettung, Dr. Gernot Aichinger.
Die nun oftmals den Mitarbeitern der ARA Flugrettung gestellte Frage, warum die Notarzthelikopter eigentlich nicht rund um die Uhr für Einsätze zur Verfügung stehen, beantwortet der Geschäftsführer der ARA Flugrettung, Thomas Jank, so: „Die ARA Flugrettung wäre für eine 24-Stunden-Operation jederzeit bereit. Ob unsere Bereitschaft aber auch genützt wird, hängt ausschließlich von jenen öffentlichen Institutionen ab, die dafür auch die finanziellen Mittel aufbringen müssen. Das sind die jeweils zuständigen Bundesländer und die österreichische Gesundheitskasse.“ In Niederösterreich und der Steiermark sind Notarzthubschrauber bereits rund um die Uhr im Einsatz.