Ambulanzflüge senza confini

Ein rot-weißer Learjet der DRF Luftrettung steht auf einem Flugplatz, im Hintergrund hebt ein Rettungshubschrauber ab.

In diesem Learjet durfte die ärztliche Leiterin des ARA-3, Dr. Nina Becker, die Profis der DRF Luftrettung einige Tage bei Ambulanzflügen begleiten. (Quelle: DRF Luftrettung/Benedikt Spether)

Nassfeld: Pilotprojekt der ARA Flugrettung

Erstmals in der Geschichte wird im Sommer am Nassfeld ein top-moderner Notarzthubschrauber stationiert. Von 29. Juni bis 8. September läuft ein Pilotprojekt für grenzüberschreitende Ambulanzflüge. Die ARA Flugrettung hat sich in den letzten Monaten darauf intensiv vorbereitet.

Viel wurde spekuliert, nun ist es fix: In wenigen Wochen startet die gemeinnützige ARA Flugrettung am Nassfeld ein Pilotprojekt für grenzüberschreitende Ambulanzflüge. Ambulanzflüge sind Einsätze, bei denen im Ausland erkrankte oder verunfallte Personen in ihre Heimat zurückgeflogen werden. Im Regelfall von Krankenhaus zu Krankenhaus. „Speziell im Sommer erhalten wir regelmäßig Anfragen von Versicherungen für Rückholungen mit dem Helikopter aus dem oberen Adriaraum zurück nach Österreich“, erzählt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank. Da der Notarzthubschrauber RK-1 aus Fresach aufgrund seiner Vorhalteverpflichtung für Kärnten diese Aufträge nicht bedienen kann, mussten bis dato fast alle Anfragen abgelehnt werden. In Einzelfällen übernahm der ARA-Notarzthelikopter RK-2 aus dem Tiroler Reutte diese sogenannten Repatriierungsflüge.

Notärztliche Reserve aus der Luft

Im kommenden Sommer steht nun der ARA-3 am Nassfeld für solche Einsätze exklusiv zur Verfügung. „Es ist ein Versuch. Wir betreten hier Neuland. Wir haben keinen Druck. Als gemeinnütziges Unternehmen ist eine solide Kostendeckung unser Ziel“, so ARA-Geschäftsführer Jank, der bei diesem Pilotprojekt auch einen wichtigen Zusatznutzen für Kärnten sieht: „In jenen Zeiten, in denen der ARA-3 nicht mit Rückholungen ausgelastet ist, steht die fliegende Intensivstation als notärztliche Reserve aus der Luft auch der Kärntner Bevölkerung zur Verfügung. Und das ohne jede Zuzahlung der öffentlichen Hand.“

Die Eckpfeiler des Projekts sehen wie folgt aus: Der Einsatzradius des ARA-3 beträgt rund 400 Kilometer. Zwischen 9 und 17 Uhr steht ein topmoderner Hubschrauber vom Typ H145 aus dem Hause Airbus bereit. Die Alarmierung für Rückholungen aus dem Ausland läuft ausschließlich über die Einsatzzentrale des Mutterkonzerns DRF Luftrettung. Vom Nassfeld aus ist der ARA-3 beispielsweise in nur rund 50 Minuten in Venedig. An Bord des Rettungshubschraubers befinden sich alle Geräte, die aktuell auch in der modernen Notfallmedizin Verwendung finden.

Perfekte Vorbereitung dank Hospitation

Die intensiven Vorbereitungen auf dieses Pilotprojekt laufen ARA-intern bereits seit Monaten. Zuletzt durfte die leitende Notärztin des ARA-3, Dr. Nina Becker, in einem Ambulanz-Jet des Mutterkonzerns DRF Luftrettung hospitieren, um die Abläufe solcher Rückholungen hautnah mitzuerleben. Innerhalb von fünf Tagen absolvierte Becker an der Seite von Dr. Michael Beier, dem leitenden Notarzt des DRF-Ambulanzflugbetriebs, zehn Flüge durch halb Europa. „Rotterdam, Alicante, Lanzarote, Sorent, London und Dresden wurden angeflogen. Diese Transporte werden mit höchster Professionalität abgewickelt. Da wird absolut nichts dem Zufall überlassen“, erzählt Becker.

Dr. Nina Becker gemeinsam mit drei Kollegen bei einem Einsatz

Dr. Nina Becker (ganz links) bei einer Patientenübernahme in einer Spezialklinik in Rotterdam. (Quelle: ARA Flugrettung/privat)

Im medizinischen Bereich konnten für das Pilotprojekt der ARA Flugrettung durch diese Hospitation zahlreiche wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Neben der hohen Qualität der medizinischen Expertise wird Becker aber auch die enorme Dankbarkeit der Patienten in Erinnerung bleiben: „Unser Erscheinen im Krankenhaus vor Ort war für viele nach Wochen in der Fremde der erste Schritt in Richtung Heimat. Diese Freude und Erleichterung in den Augen der Menschen war sehr berührend. Viele fühlten sich vor Ort medizinisch zwar in guten Händen, wollten aber unbedingt zurück in ihre vertraute Umgebung.“

Die ARA Flugrettung sieht Becker für das Pilotprojekt am Nassfeld nun bestens vorbereitet: „Unsere Crews sind äußerst erfahren und kompetent, das medizinische Equipment erfüllt allerhöchste Standards und unser Notarzthubschrauber ist nicht auch zuletzt wegen seiner Größe für Ambulanzflüge perfekt geeignet. Wir sind bereit.“

 

Blick von unten auf einen Hubschrauber der ARA Flugrettung während eines Winchvorgangs.

Über die ARA Flugrettung

Für die 2001 gegründete gemeinnützige ARA Flugrettung sind aktuell 92 Mitarbeiter tätig: Acht Piloten, 11 Windenoperator (HEMS-TC), 21 Flugretter, 39 Notärzte und 13 Verwaltungskräfte. An allen drei Stationen (Fresach, Reutte, Nassfeld) wird mit einer Vierpersonen-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen, ...) ergänzt werden kann.

 

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ARA Pressekontakt
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