03.10.2020 – Im Normalfall sorgt die ARA Flugrettung dafür, dass verunfallten oder erkrankten Personen notfallmedizinisch rasch und professionell geholfen wird. Während der Wintermonate – und das wissen nur die wenigsten – stehen die hochmodernen Notarzthubschrauber vom Typ H145 bei Lawinenabgängen den jeweiligen Bergrettungen, aber fallweise auch als Zubringer für Suchhunde, zur Verfügung. „Bei Lawinenabgängen spielt der Faktor Zeit eine ganz entscheidende Rolle. Je schneller es gelingt, Suchhunde direkt an die Unglücksstelle zu bringen, desto größer ist die Chance, Menschen lebend aus den Schneemassen zu befreien“, weiß Markus Winkler, Stationsleiter der ARA-Flugrettung in Fresach. Nach einem Lawinenabgang mit mutmaßlich verschütteten Personen wird im Regelfall obligatorisch ein Notarzthubschrauber alarmiert. Dieser nimmt dann beim Anflug zur Unglücksstelle an einer vorher fest definierten Sammelstelle einen suchkundigen Vierbeiner samt Hundeführer*in auf und fliegt weiter zum Einsatzort.
Für die Hunde bedeutet ein solcher Transport mit dem Hubschrauber natürlich Stress. Der Lärm der Rotoren, der Flug im Innenraum sowie das Abseilen mit der Rettungswinde sind Rahmenbedingungen, die auch für speziell geschulte Vierbeiner ungewohnt sind. Umso wichtiger ist es, diese Situationen vor dem Winter unter möglichst authentischen Bedingungen zu üben. Die ARA Flugrettung ermöglichte den Lawinensuchhunden der Kärntner Bergrettung am vergangenen Wochenende ein solches Training. Gleich fünf Vierbeiner absolvierten unter schwierigsten äußeren Bedingungen am vergangenen Wochenende die Übung in Fresach.
Für unsere gesamte Mannschaft ist so ein Training Gold wert. Die Hunde gewöhnen sich an den Hubschrauber und erlernen den richtigen Umgang mit dem Fluggerät. Im Ernstfall im Winter zählt jede Sekunde. Wir sind der ARA Flugrettung sehr dankbar, dass sie uns eine so professionelle Vorbereitung auf den Winter ermöglicht.
Lorenz Geiger, Lawinen- und Suchhunde-Referent der Kärntner Bergrettung